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Linz, 5. - 6. Mai 2009
Kongress der Österreichischen Krankenhausmanager, "Gesunde Kultur im Krankenhaus"
Der 52. Österreichische Kongress für Krankenhausmanagement fokussierte auf das Thema Kultur in all seiner Breite: Organisationkultur, Kommunikationskultur, Baukultur, Gender Medizin, Betriebliche Gesundheitsförderung und Zukunftsperspektiven. Wie bei einem guten Rezept fand man die richtige Zusammensetzung aus Würze und Einzigartigkeit der Beiträge. Obwohl mein Eindruck anfänglich vermeintlich trocken war, überzeugten die ReferentInnenen durch ihre Praxisnähe. Deren Beiträge wurden ergänzt und abgerundet durch die Gespräche in den Pausen in der angenehmen, tollen Atmosphäre des Design-Centers statt. Es wurden Ergebnisse und Erfahrungen zu den Beiträgen unmittelbar ausgetauscht wodurch fast im selben Atemzug neue Ideen und Visionen für die Zukunft entstanden.

Fachlich beeindruckend war die betriebliche Gesundheitsförderung der Vöest-Alpine und der Vortrag zum Informationsfluss innerhalb Magna.
  • Betriebliche Gesundheitsförderung wird von vielen Organisationen sträflich vernachlässigt, obwohl es ökonomische Fakten dafür sprächen. Die Kosten belaufen sich bei der Vöest-Alpine auf einige Hunderttausend Euro, was, gemessen am Unternehmensumsatz, ein marginaler Betrag ist. Der Vorteil besteht darin, dass es messbar weniger Arbeitsunfälle und Krankmeldungen gibt. Eine eindrucksvolle Statistik wurde gezeigt, wo die Abnahme der Todesfälle von 20 in den 90ern auf 1-2 im Jahr 2008 sank. Jedoch ist dies einer der Bereiche die in der Wirtschaftskrise zuerst gekürzt werden.
  • Zum Themenbereich „Informationsfluss“ wurde das Beispiel der Beteiligung des russischen Oligarchen an Magna genannt. Innerhalb von wenigen Stunden wurden weltweit alle Mitarbeitenden mit Managementfunktion informiert (teilweise wurden diese aus dem Bett geholt). Diese informierten anschließend die ihnen unterstehenden Mitarbeitenden. Diese Arbeitsweise ist sehr beeindruckend, da die Mitarbeitenden von großen Firmen Entscheidungen des Managements bisher oft aus den Medien erfahren müssen. Diese Informationskultur ermutigt Mitarbeitende auch bei Störungen an ihre Verantwortlichen zurück zu melden und sicherte bereits Schäden in Millionenhöhe.
Persönlich waren die beiden Tage für mich sehr lehrreich. Da KrankenhausmanagerInnen aus ganz Österreich vertreten waren, war das Angebot sich auszutauschen sehr groß . Die Gespräche in der Pausen waren fast noch interessanter als die Vorträge. Themen von Wirtschaftskrise bis zur neuen medizinischen Universität in Linz wurden angesprochen. Schlussendlich bleibt mir nur ein riesen Danke an die organisierenden Krankenhausmanager Oberösterreichs auszusprechen sowie an die Bundeskonferenz der Österreichischen Krankenhausmanager, Kooperationspartner des Club Alpbach Medica, die die Einladung zu diesem hochkarätig besetzten Kongress aussprachen und mir so die Teilnahme ermöglichten!

Stefan Janzek, Mentee Club Alpbach Medica, 2008/09